Samstag, 13. November 2010

Trance

Jan und ich befinden uns momentan in einer Art Trance Zustand. Wir machen die Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht. Manchmal passiert ist, dass wir bis halb vier morgens wach sind und dann bis 13 Uhr schlafen. Weder den Rhythmus aus Deutschland, noch den aus Hongkong kriegen wir momentan aus dem Körper. Während normalerweise der Körper ungefähr weiß, wann er sich in der Nacht und wann am Tag befindet, ist uns dieses Gefühl scheinbar völlig verloren gegangen, sodass es passieren kann, dass wir mittags über einem Buch einschlafen, abends wach werden, die Nacht aktiv sind, wie kleine Hamster, und den Morgen über schlafen.
Wir haben also die Hektik der Stadt in Hongkong, sowie den stressigen Alltag zuhause zurückgelassen und sind nun in völliger Ruhe in Auckland angekommen und gönnen uns selbst diese merkwürdigen Schlafzeiten und genießen selbst Stunden auf dem (nun deutlich größeren) Zimmer mit dicken Reiselektüren oder Büchern. Das schönste bisher ist für mich nämlich, dass ich auch nun endlich mal wieder ein Buch lesen darf, was ich mir selbst bzw. Jan für mich ausgesucht hat und nicht irgendein Professor ;-)
Aber damit ich doch nicht zu sehr zur Ruhe komme, sorgt ein großes Gebäude, das ironischerweise quasi direkt Gegenüber von unserem Hostel steht und mich jeden Tag auf dem Weg in die Stadt mit der Aufschrift “University of Auckland” anlächelt. Jaaa, ich weiß, in dieses Gebäude werde ich wohl die Tage noch ein paar Mal hinein müssen, um auch die letzten Altlasten aus Deutschland zurückzulassen. Aber das wird schon alles gut gehen…

Wie wir ja schon berichtet haben, haben wir alle formalen Sachen geklärt, bevor wir in diesen Trance Zustand gefallen sind. Wir sind dann immer mehr in eine beobachter Position getreten und erleben momentan mehr die Menschen hier in Auckland, als in Hongkong eine Stadt. Gerne sitzen wir hier im Hostel beim Essen zum Beispiel am Tisch und beobachten die Leute aus den verschiedensten Ländern mit ihren teilweise so witzigen Angewohnheiten, Kleidung, Verhalten und Auftreten. Ansonsten mussten wir uns aber von den Menschen nicht unbedingt sehr umstellen, da es so scheint, als würden hier mindestens genauso viele Chinesen und Inder leben wie in Hongkong selbst. Da kann es aber auch schon mal zu Problemen kommen, wenn ein indischer Mann mit indischem Englisch in der Bank dir die Kontoeröffnung erklären möchte, oder ein Mann mit dem selben Englisch dir etwas zu deinem Handytarif erzählt…Da muss man dann schon ganz genau zuhören, um auch die Einzelheiten zu verstehen:-)
Heute haben wir es dann aber endlich geschafft aus dieser Lethargie herauszutreten und sind nach dem Frühstück um 13:30 !!!! dann doch mal zum Strand aufgebrochen und haben einen schönen Spaziergang am Meer gemacht.
Ansonsten ist uns Auckland nicht als so besonders sehenswert aufgefallen (sonst würden wir nicht die Zeit hier so in “Trance verplempern” ). Um die Stadt drum herum ist es schön mit seinen Stränden, doch in der City selbst fragt man sich, wo die 1,2 Millionen Menschen denn überhaupt sein sollen!? Es ist so klein, dass man das Gefühl hat, man würde über den Werth laufen ohne zu wissen, das es noch die Elberfelder Innenstadt gibt…!

Aber nicht nur hier in Auckland haben wir einen ersten Einblick von Neuseeland und seinen Einwohner bekommen, sondern bereits am Flughafen selbst. Da diese Inselbewohner solch eine Panik haben, dass man ihnen hier irgendwas einschleppt, muss man alles deklarieren, was für sie gefährlich werden könnte. Angefangen von Schuhen, in denen man die letzten 30 Tage im Wald war, bis zu Essen, weiter zu Kontakt mit nicht einheimischen Tieren. So standen wir dann bereits zitternd in der Schlange am Schalter, nachdem wir NICTS angegebene haben, aus Angst man könne sich über unsere doch noch etwas erdigen Schuhe beklagen, da hier ziemlich hohe Strafen auf solch eine “Schmuggelei” gibt, bis uns dann einfiel, dass wir doch noch Milka Schokolade und Haribo im Handgepäck mit hatten..Oje…zum deklarieren war es nun zu spät, die Formulare waren ja schon ausgefüllt…wir kamen uns jedenfalls vor als wären wir Opium Schmuggler und wurden auch in etwa so behandelt…Zum Glück ist dann nach ein paar Gesprächen mit den Beamten doch noch alles gut gegangen:-)


Jetzt zeigen wir euch hier noch wenigstens ein paar Bilder aus Auckland für einen kleinen Einblick und noch ein paar Bilder vom Disneyland in Hongkong. Für meine lieben Schwestern hier übrigens die Antwort: Mickey Mouse, Alice im Wunderland und Co, hatten keine chinesischen Gesichter. Dabei hätte ich die chinesische Version doch nur zu gern gesehen ;-)

Dann bekommt ihr noch teuerste Frühstück der Welt zu Gesicht:
1 Brot
1 Käse
1 Marmelade
1 Margarine
1 Wasser = 20 Euro
Das ist wohl leider Auckland :-(

Machts gut, ihr lieben, wir berichten dann wieder, wenn es dann mal wieder was spannenderes zu erleben gab ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen